Strohmarketerien
Restaurierung | Fertigung
ABOUT
Eine der wenigen Strohspezialisten weltweit.
Stroh zu Gold machen - das kam mir als Kind vollkommen unmöglich vor. Jedes Mal, wenn ich das Märchen von Rumpelstilzchen hörte, das der jungen Müllerstocher half Stroh zu Gold zu spinnen, war mir klar: Das muss Zauberei sein. Niemals hätte ich mir träumen lassen, dass es tatsächlich möglich ist dieses allgegenwärtige, unscheinbare Material in Kostbarkeiten von goldglänzender Anmut zu verwandeln.
Als ich sehr viel später jedoch zum ersten Mal Strohmarketerien vom Strohschachtelmacher Hering zu Gesicht bekam, die auch nach knapp 300 Jahren kaum etwas von ihrem Glanz eingebüßt hatten, musste ich fasziniert an das Märchen zurückdenken. Was für ein prächtiges Lichtspiel die changierenden Halme mit ihrem schimmernden Glanz erzeugten! Wie leuchtend die Farben im Inneren der Kästchen und Schächtelchen strahlten! Und all dies von kunstfertiger Hand zu feinen Gemälden zusammengefügt. Von da an ließen mich Strohmarketerien nicht mehr los.
Voller Begeisterung entdeckte ich immer neue Objekte, die so kunstvoll gefertigt sind, dass sie nur in Kunst- und Wunderkammern gestanden haben können oder für wohlhabende Kunstliebhaber gefertigt worden sein müssen. Doch auch weniger exquisite Stücke besitzen die reizvolle Aura, die von Strohmarketerien ausgeht. Ihre Allgegenwärtigkeit zu allen Zeiten - seit sie im frühen 17. Jahrhundert aufkamen - und dabei von so unterschiedlichen Menschen auf so unterschiedliche Weise hergestellt worden sind, zeigt, dass Strohmarketerien stets in allen Gesellschaftsschichten gefragt und gebräuchlich waren. Wenn ich heute Strohmarketerien anfertige und restauriere, dann beflügelt mich der Gedanke ein Jahrhunderte altes Handwerk am Leben zu halten und die Objekte, die vom Leben dieser Menschen zeugen, für kommenden Generationen zu bewahren.
Vita
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2018 Gründung Strohmarketerien - Restaurierung | Fertigung
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2017 Publikation im Ausstellungskatalog „Stroh - so kostbar wie Gold“ zur
gleichnamigen Ausstellung im St. Annen-Museum
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2016 Master-Thesis: „Ein Strohmarketerie-Kästchen aus dem St. Annen-
Museum in Lübeck Technologische Untersuchung und Erstellung eines
Konservierungs- und Restaurierungskonzeptes“
Beim Post-Doc Preis 2017 als eine der besten Abschlussarbeiten geehrt
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2013 Bachelor-Thesis: „Untersuchung des Zusammenhangs der elektrischen
Leitfähigkeit von Oberflächen und der elektrischen Leitfähigkeit darauf
angewendeter Reinigungslösungen“
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2012 siebenmonatige Tätigkeit im Rijksmuseum Amsterdam
seit 2011 selbstständige Restauratorin
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2008 - 2010 Studienvorbereitendes Praktikum im Berliner Restaurierungsbetrieb Boris
Kabanadze